Manche Menschen wissen nicht so recht, was sie im Winter essen können, wenn sie auf Saisonalität und Regionalität achten möchten. Wie wäre es denn mit Krautwickel, auch bekannt als "Kohl-/Wirsing-Rouladen"? Gefüllt sind die Kohlblätter mit einer deftigen Hirse-Linsen-Füllung und dazu gibts Kürbispüree. Alles heimische Gemüsesorten, die den Winter über lagerbar sind. Auch Hirse gibt es aus der Region.
Apropos Hirse, diese ist ein spitzenmäßiger Eisenlieferant und dazu noch glutenfrei. Um die Eisenaufnahme zu fördern, lohnt es sich, die goldenen Körnchen über Nacht in Wasser einzuweichen. Dadurch wird die Phytinsäure abgebaut. Diese bindet unglücklicherweise Eisenmoleküle, wodurch sie unsere Rezeptoren im Darm nicht mehr aufnehmen können. Zudem könnt ihr noch ein Glas Orangensaft zum Essen trinken, der liefert Vitamin C, wodurch bis zu viermal soviel Eisen resorbiert werden kann also ohne.
Zutaten für 8 Krautwickel:
10 Wirsingblätter (8+2 als Reserve, falls welche reißen)
80-90 g Goldhirse
1 TL Jodsalz, Koriander und Kreuzkümmel gemahlen
etwas weniger Bockshornkleesamen gemahlen
Olivenöl
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
60 g Berglinsen (alternativ Tellerlinsen oder braune/grüne Linsen)
4 Champignons, ca. 80 g
1/2 TL Jodsalz
2 TL Thymian
1/2 TL Kümmel
1 kleiner Hokkaido-Kürbis (oder die Hälfte von einem großen)
2 Kartoffeln, mehlig kochend
etwas Soja-, Hafer- oder Reisdrink
2 TL Jodsalz
etwas Muskatnuss, gerieben
Hilfsmittel: eventuell Zahnstocher; ich habe es ohne gemacht, dann fallen die Rollen aber beim Braten etwas auseinander.
Zuerst den Strunk der Wirsingblätter flach weg schneiden.
Die Blätter in einem Topf mit kochendem Wasser übergießen und anschließend höchstens 5 Minuten köcheln. Dann das Wasser abgießen, die Blätter heraus nehmen und den Topf gleich für das Püree verwenden.
Dafür den Kürbis waschen, entkernen und in 2 cm große Stücke hacken. Die Kartoffeln schälen und ebenfalls klein schneiden. Das Gemüse in einem Topf mit Wasser bedecken und gar kochen. Das Wasser weg kippen, alles zerstampfen, etwas Pflanzendrink hinzufügen und würzen. Fertig!
Für die Füllung die Hirse samt Gewürzen und 3-facher Menge Wasser (ca. 270 ml) garen. Falls ihr kleinkörnige Hirse verwendet, nehmt ca. 120 g davon und die doppelte Menge Wasser. Möglicherweise etwas Wasser nachgießen, so dass sie nicht am Topfboden anklebt.
Währenddessen in einem anderen Topf Öl erhitzen, klein geschnittene Schalotte und Knoblauch anrösten, die Linsen hinzufügen und mit der doppelten Menge an heißem Wasser aufgießen. Köcheln lassen bis die Linsen gar sind.
Die Champignons in kleine Würfel schneiden (5mm) und zu den Linsen geben. Noch ein klein bisschen Wasser hinzufügen und 2 Minuten weiter köcheln. Mit den Gewürzen abschmecken und vom Herd nehmen.
Die Hirse dann in den "Linsen-Topf" füllen und alles gut vermischen.
Nun geht es ans Füllen der Wirsingblätter. Wie dies geschieht, seht ihr, wenn ihr die Bilder weiter klickt (Text weiter unten):
2 EL der Hirse in die Mitte eines Blattes platzieren und ein bisschen fest drücken
Die Seiten einschlagen, den unteren Teil nach oben klappen und den oberen nach unten. Wer Zahnstocher zur Hand hat, kann das Ganze nun fest stecken.
Die gefüllten und gewickelten Wirsingblätter in einer Pfanne mit Olivenöl sammeln.
Hier noch ein bisschen Wasser hineinfüllen und die Krautwickel von beiden Seiten anbraten. Das Wenden klappt natürlich besser, wenn ein Zahnstocher alles zusammen hält.
Das Ganze mit dem Kürbispüree anrichten und dann lasst es euch schmecken!
Das werd ich bald mal ausprobieren. Bin eh grad auf der Suche nach “eisenhaltigen“ Rezepten ;)